Heinrich von Brentano

deutscher Politiker; CDU; erster Bundesaußenminister 1955-1961; Fraktionsvors. der CDU/CSU 1949-1955 und 1961-1964; MdB ab 1949

* 20. Juni 1904 Offenbach/M.

† 14. November 1964 Darmstadt

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 51/1964

vom 7. Dezember 1964 , ergänzt um Meldungen bis KW 21/2004

Wirken

Heinrich von Brentano, kath., wurde am 20. Juni 1904 in Offenbacha. M. als Sohn des Rechtsanwalts und Notars Otto v.B. di Tremezzo geboren. Sein Vater hatte als Abgeordneter der Zentrumspartei nach dem Ersten Weltkrieg der Weimarer Nationalversammlung, bis 1925 auch dem Reichstag und dem Reichsrat und danach dem hessischen Kabinett als Innen- und Justizminister angehört. H.v.B. studierte nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Frankfurt, München und Gießen Jura, bestand 1929 die zweite Staatsprüfung und promovierte zum Dr. jur. Nach dem Vorbereitungsdienst in Justiz und Verwaltung ließ er sich in Darmstadt nieder, wo er seit 1932 als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht tätig war und später Präsident der Rechtsanwalts- und Notariatskammer war. Er wurde als Gegner des NS-Regimes wiederholt, u.a. auch im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944, verhaftet.

v.B. gehörte 1945 zu den Gründern der CDU in Hessen. Als ihr Vertreter wirkte er maßgebend an der Schaffung der Verfassung des Landes Hessen mit und saß im ersten Hessischen Landtag. Im ...